Medieval Summer School – Das Konzil von Konstanz

9. – 15. August 2015

Das Konzil von Konstanz war eine der denkwürdigsten Veranstaltungen im frühen 15. Jahrhundert, direkt auf der Trennlinie zwischen Mittelalter und Renaissance. Europa kam zusammen um drei Päbste abzusetzen, die sich alle als unfähig erwiesen hatten, und um einen neuen zu wählen, Martin V.

Weltliche und geistliche Fürsten verbrachten fast 5 Jahre dort um alle Probleme zu lösen. Im Gefolge kamen drei sehr wichtige Komponisten: John Dunstable aus England als junger Mann, Guilliaume DuFay als Chorknabe und der alte und geehrte Ritter Oswald von Wolkenstein.

Wir haben eine Woche um ihre Musik kennenzulernen und die polyphonen weltlichen Werke Oswalds zu studieren, zusammen mit den italienischen Vorbildern von Francesco Landini and Jacobo di Bologna. Wir singen Dunstables geistlichen Werke und auch frühere Werke von DuFay.

Michael Dollendorf – Weltliche Lieder, Harfe, Renaissance Posaune
Milo Machover – Vokal Polyphonie und Renaissance Traversflöte
Sam Goble – Zink, Zugtrompete, Pommern

Weitere Informationen finden Sie hier.

CfP: Theorie als Methode?

Theorie als Methode?
Ein Studientag des Colloquiums am Forum Mittelalter – Renaissance – Frühe Neuzeit der Freien Universität Berlin
Termin der Veranstaltung: 13. Juli 2015
Einsendeschluss: 13. April 2015
Begleitet wird der Studientag durch einen Abendvortrag von Prof. Dr. Anita Traninger

Beschreibung:
Literatur- und KulturwissenschaftlerInnen, KunsthistorikerInnen und HistorikerInnen beschäftigen sich derzeit oft mit denselben theoretischen Ansätzen und fragen sich nach deren praktischer Anwendbarkeit für ihre jeweiligen Forschungen. Bei der fächerübergreifenden Zusammenarbeit der historischen Geisteswissenschaften werden dabei immer wieder Berührungszonen erkennbar, in denen sie besonders durchlässig werden, manchmal auch in Form von unterschiedlichen Auslegungen und potentiellen Missverständnissen. Der Studientag greift diese Berührungszonen auf und vertieft sie. Fokussiert und einander gegenübergestellt werden theoretische Ansätze, die sich für die Erforschung fächerübergreifender Themenkomplexe eignen und in den letzten Jahren vermehrt diskutiert wurden.

Der Call for Papers für diesen Studientag richtet sich vornehmlich an NachwuchswissenschaftlerInnen der Mittelalter-, Renaissance-, oder Frühneuzeitforschung.

Beiträge sind erwünscht in Form:
-eines kurzen Vortrags von 25 min.
oder
-eines Impulsreferats von 15 min.
oder
-eines interaktiven, workshop-artigen Beitrags

Genaue Details zu möglichen Präsentationsformen und möglichen inhaltlichen Ausrichtungen der Beiträge können dem CFP entnommen werden
Bitte richten Sie ihre Beitragsvorschläge (max. 500 Wörter!) bis zum 13. April 2015 an:
studientagiz@zedat.fu-berlin.de

Organisation:
Benjamin Hübbe (Latinistik, FU Berlin, e-mail: benhueb@zedat.fu-berlin.de)
Lydia Jones (Germanistik, Freie Universität Berlin, e-mail:lydiajones@zedat.fu-berlin.de)
Frank Jasper Noll (Germanistik, KIT Karlsruhe, e-mail: frank.noll@kit.edu)
Aufgrund der freundlichen Förderung des Studientags mit Geldern der leistungsorientierten Mittelvergabe für Gleichstellung durch die Frauenbeauftragte und das Dekanat des Fachbereichs Philosophie und Geisteswissenschaften der Freien Universität Berlin, kann ein Zuschuss zu den Kosten für Reise und Übernachtung gewährt werden.

Den CfP als PDF finden Sie hier.

Internationaler Workshop: Heilsökonomie und Exklusivität: der Ablass zwischen dem 13. und 14. Jahrhundert

Ort: Wuppertal
Datum: 26. und 27. Februar 2015
Veranstaltungsort: Gaußstr. 20, 42097 Wuppertal, Campus Grifflenberg, Seminarraum K1 (Gebäude K, Ebene 12, Raum 23)
Veranstalter: Bergische Universität Wuppertal – Historisches Seminar – Lehrstuhl Mittelalterliche Geschichte
Url: http://www.termine.uniwuppertal.de/index.php?id=3&tx_cal_controller%5Bview%5D=event&tx_cal_controller%5Btype%5D=tx_cal_phpicalendar&tx_cal_controller%5Buid%5D=3000&tx_cal_controller%5Byear%5D=2015&tx_cal_controller%5Bmonth%5D=02&tx_cal_controller%5Bday%5D=26&cHash=32c2fb71aa0abe2d4706f3509fe4fc0e

Angesichts des 500. Jahrestages des Ausbruches der Reformation häufen sich europaweit die Initiativen für ein besseres Verständnis eines der wichtigsten Ereignisse der Geschichte Europas. Der Streit um die damalige Ablasspraxis gilt bekanntlich als den Auslöser der reformatorischen Tätigkeit Martin Luthers. Als aber der Eislebener Augustinermönch seine 95 Thesen verfasste (1517), stellte der Ablass seit mehr als zwei Jahrhunderten eine der erfolgreichsten Komponenten kirchlicher Frömmigkeit dar: Die Wurzeln dieses Erfolges lassen sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen, als zunehmende Elemente von Verrechtlichung und Hierarchisierung die katholische Kirche durchdrangen und das Ablassinstitut sich als eine besonders zeitgemäße Frömmigkeitspraxis erwies.

Im Gegensatz zur weiteren Entwicklung hat die Geschichtswissenschaft die ursprüngliche Phase erstaunlicherweise vernachlässigt. Das Symposium will daher mit Hilfe einer interdisziplinären Herangehensweise aus der Perspektive der Geschichte, Theologie, Kanonistik und Kirchengeschichte einen Beitrag zum Verständnis dieses epochalen Phänomens liefern. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht insbesondere die Wechselwirkung zwischen der Entfaltung des Ablassinstituts im 13. Jahrhundert und der Durchsetzung einer hierarchischen und exklusiven Heilsökonomie.

Programm:
Donnerstag 26. Februar
15.00 Uhr Grußworte und Einführung
15.30 Uhr Prof. Dr. Martin Ohst (Bergische Universität Wuppertal): Unklarheiten des Anfangs – Die Anfänge des Ablasses
16.15 Uhr Prof. Dr. Maria Pia Alberzoni (Università Cattolica Milano): Die neue Pastoral der Kirche nach dem vierten Laterankonzil
17.00 Uhr Kaffeepause
17.30 Uhr Alexander Wolny (Universität Heidelberg): Die Quantifizierung von Frömmigkeit. Kumulierung und Wertung in der Ablasspraxis des 13. Jahrhunderts
18.15 Uhr Prof. Dr. Jochen Johrendt (Bergische Universität Wuppertal): Der Ablass für römische Kirchen als Mittel der Distinktion

Freitag 27. Februar
09.00 Uhr Étienne Doublier (Bergische Universität Wuppertal): Der Umschwung in der Seelenheilsauffassung am Beispiel der Laienbruderschaften
09.45 Uhr Dr. Lukas Wolfinger (Universität Göttingen): Der Ablass in fürstlicher Politik und Heilsökonomie
10.30 Uhr Kaffeepause
11.00 Uhr Dr. Jan Hrdina (Archiv der Hauptstadt Prag): Wallfahrt, Ablass und Konkurenz im vorhussitischen Prag
12.00 Uhr Ende

Kontakt:
Étienne Doublier
Gaußstr. 20
42097 Wuppertal
Email: doublier@uni-wuppertal.de

CfP: Workshop zu Wirtschafts- und Rechnungsbüchern des Mittelalters

Der Workshop findet vom 26.09.2013-28.09.2013 in Osnabrück statt.

Summa summarum dreht sich vieles ums Geld. Wirtschafts- und Rechnungsbücher zählen zu den interessantesten, wenn auch vielleicht nicht zu den ästhetisch reizvollsten Quellen des Mittelalters.

Sie verweisen für die Institutionen, in denen und für die sie entstanden – Höfe, Klöster, Städte, Hospitäler etc. –, auf ökonomische, aber ebenso auf soziale und prosopographische Zusammenhänge. Dennoch erhalten die vielfach in den verschiedensten Archiven überlieferten Rechnungsquellen noch nicht die Aufmerksamkeit, die ihnen gebührt. Sie dienen oftmals als Steinbruch, ohne jedoch methodisch selbst ins Zentrum gerückt zu werden. Die Nationalökonomen machten erstmals große Rechnungsreihen in umfangreichen Editionen der breiten Wissenschaft zugänglich. Im Zentrum standen dabei die Rechnungen der städtischen Kämmereien, aus denen man einerseits die kommunalen Haushalte in ihrer Struktur und Technik zu rekonstruieren versuchte. Andererseits verwiesen schon die frühesten Kommentare und Einleitungen auf den Wert der individuellen Items für Kunst- und Sozialgeschichte. Mit dem Aufkommen der Möglichkeiten zur Verarbeitung größerer Datenmengen entdeckte man Rechnungen vermehrt als serielle Quelle. Es hat sich gezeigt, dass die Ergebnisse dieser Arbeiten massive methodische Probleme in sich bergen.

Hier möchte der Workshop ansetzen. In einem Zweisprung soll diese vermeintlich normierte und homogene Quellengattung, die sich bei näherer Betrachtung als sehr viel vielfältiger und problematischer erweist, untersucht werden. Ein inhaltlicher Schwerpunkt soll dabei auf städtische, städtisch-institutionelle und klösterliche Rechnungen gelegt werden.

Zunächst gilt es, die Quellen selbst zu verstehen, ihre Binnenstruktur zu durchdringen und ihre Genese zu kennen. So bleiben viele grundlegende Fragen zu dieser Quellengattung zu diskutieren, zu ihrer Organisation.

In einem zweiten Schritt sollen Perspektiven der Auswertung diskutiert werden. Hier steht der Inhalt im Vordergrund: Prosopographie, Preise, Sozialgeschichte, etc. Ferner werden die Möglichkeiten und Probleme seiner Verarbeitung angesprochen: Welche Herausforderungen stellen Editionen dar, wo liegen die Fallstricke. Hieraus ergeben sich zentrale Fragen, die sich im Ablauf des besonders an Nachwuchswissenschaftler gerichteten Workshops widerspiegeln:

A. Rechnungstechnik

  • In welcher Weise fand die schriftliche Fixierung statt?
  • Wie wurden Rechnungen organisiert?
  • Wie floss das Geld – physisch oder virtuell?
  • Gab es getrennte Kassen, Haupt- und Nebenrechnungen?
  • In welcher Weise kommunizierten Rechnungen miteinander?
  • Hafteten die Amtsträger für Verluste?
  • Wie ging man mit ausstehenden Zahlungsverpflichtungen um?

B. Inhalt, Auswertung, Edition

  • Welche Materialität des Alltags zeigt sich in den Rechnungen und welchen Blick auf die Wertigkeit der Dinge und deren Wandel zeigen sie?
  • Welche prosopographischen Möglichkeiten eröffnen die Rechnungen?
  • Welche Überlieferungswege lassen sich ausmachen?
  • Welche Herausforderungen stellen Transkription und Edition dar?

Der Workshop richtet sich in erster Linie an den wissenschaftlichen Nachwuchs und soll von erfahrenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern moderiert werden. Beispiele aus der Praxis sind sehr willkommen.

Um Bewerbung wird bis zum 28.02.2013 gebeten.

Kontakt:

Apl. Prof. Dr. Gudrun Gleba
Historisches Seminar
Universität Osnabrück
Schlossstraße 8
49069 Osnabrück
E-Mail: gudrun.gleba@uni-osnabrueck.de

Freiburger Colloquium 2013

Vom 02.09.-04.09.2013 findet das Freiburger Colloquium 2013 mit dem Thema „Heilige Portulane. Die Sakralgeographie der Seefahrt im Mittelalter“ statt.

(Colloque Fribourgeois 2013:  Le portulan sacré. La géographie réligieuse de la Navigation au Moyen Âge“/The Sacred Geography of Navigation in the Middle Ages)

Das Mediävistische Institut der Universität Freiburg (Schweiz)  organisiert alle zwei Jahre ein interdisziplinäres Kolloquium, bei  dem Forscher und Spezialisten zusammen gebracht werden, um sich mit  einem bestimmten mediävistischen Forschungsthema zu beschäftigen.

Der geplante Kongress soll das Meer als Vermittler von Ökonomie,  Kultur und künstlerischem Austausch und als dynamischen Raum  transkultureller Begegnungen von verschiedenen Standpunkten aus  analysieren. Der Fokus soll dabei nicht nur auf den Menschen liegen,  die sich auf ihm bewegten, wie Seefahrern, Pilger oder  Handelsreisenden, sondern auch auf den Bewohnern der Küsten und ihrer Wahrnehmung des Meeresraums.
Ein spezieller Schwerpunkt soll auf die Art und Weise gelegt werden,  mit der die Menschen ihre Gefühle und Erwartungen an die  Küstenlandschaften projizierten. Kaps, Ankerplätze, Buchten und  Felsen waren unentbehrliche visuelle Wegweiser und nicht selten mit  religiösen Bauwerken ausgezeichnet, die zum Teil an schwer  zugänglichen Orten lagen. Die Küsten des Mittelmeeres und diejenigen des atlantischen Ozeans waren punktiert mit einer ununterbrochenen Abfolge von Heiligtümern, die von den Seeleuten als eine in sich geschlossene Sakralgeographie wahrgenommen wurden. In den „Sainte Parole“, einer Litanei, die bei Seenot durch die Besatzung und die Passagiere der Schiffe verwendet wurde, war neben einer Anrufung Gottes und der Hauptheiligen auch eine Liste von Heiligtümern enthalten, die sich an den Küsten des Mittelmeeres von Ägypten bis nach Spanien und weiter über die Atlantikküste bis nach England  erstreckten. Eine Auswahl dieser heiligen Stätten soll durch  entsprechende Beiträge am Kolloquium besprochen werden.
Das Kolloquium versucht neue methodologische Ansätze für das Studium des Meeres in seiner religiösen und kulturellen Dimension herauszuarbeiten, in dem es einen Dialog zwischen den folgenden Disziplinen fördert: Geschichte, Kunstgeschichte, Philosophie, Kirchengeschichte, kulturelle Anthropologie, Rechtsgeschichte und mittelalterliche Sprachen und Literaturen.

Eine Veranstaltung des Mediävistischen Instituts der Universität
Freiburg Schweiz, Miséricorde, CH-1700 Freiburg, Tel.: 0041(0)26 300 7915,

E-Mail: martin.rohde@unifr.ch
Web-Infos unter http://www.mediaevum.unifr.ch/portulan/d/home.html

SCRIPTO VI 2013

SCRIPTO VI findet vom 22. April bis 29. Juni 2013 statt.

Das Graduiertenprogramm SCRIPTO (Scholarly Codicological Research, Information & Palaeographical Tools) an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg bietet eine systematische, forschungsorientierte Einführung in das Studium mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Bücher und deren Erschließung. Es verbindet Forschung und Lehre im Rahmen eines einzigartigen, innovativen Lehrgangs, nach dessen Abschluss jeder Teilnehmer ein Diplom der Friedrich-Alexander-Universität erhält.

SCRIPTO umfasst ein breites Spektrum von Themen und bietet folgende Lehreinheiten:

  • Geschichte und Grundsätze der Katalogisierung
  • Texttypologie (philosophische und theologische Texte; literarische Texte; Liturgie; Musik; Recht; Medizin; Mittellatein)
  • Buchmalerei (Technik; Stilgeschichte; Bildtypologie; Ikonographie); Paläogaphie
  • Kodikologie; Inkunabelkunde
  • SCRIPTO digital (EDV-Kompetenzen wie Benutzung und Aufbau von Datenbanken zur Erschließung, Erstellung und Verwaltung von Handschriftenbeschreibungen und Erstellung gedruckter Kataloge; Digitalisierung mittelalterlicher Handschriften).

SCRIPTO VI bietet zusätzlich Forschungsseminare mit E. Kwakkel (Leiden), Measuring the immeasurable: Script development in the long twelfth century, und A. Stieldorf (Bamberg), Urkunden in Handschriften. Zur Funktion mittelalterlicher Chartulare, ein Praxisseminar „Buchbindetechniken im Mittelalter“ mit M. Strebel (Hunzenschwil, CH), das erstmals stattfindende «Frankenseminar» mit A. Fleischer (Heidelberg)/M. C. Ferrari sowie voraussichtlich eine Exkursion nach Schweden. Die Teilnehmer werden zudem die Möglichkeit bekommen, an einem gemeinsamen Forschungsprojekt mitzuarbeiten. Die Handschriftenzentren in Berlin, Frankfurt, Leipzig, München, Stuttgart und Wolfenbüttel unterstützen das SCRIPTO-Programm.
Die Sitzungen finden in Erlangen (Universitätsbibliothek), München (Bayerische Staatsbibliothek), Nürnberg (Stadtbibliothek) und Wolfenbüttel (Herzog August Bibliothek) statt.

Die Teilnahmegebühr beträgt 1280 Euro (darin enthalten sind Reisekosten und Unterkunft für Seminare außerhalb Erlangens). Es besteht auch die Möglichkeit, einzelne Module bei entsprechend reduzierter Teilnahmegebühr zu belegen.

Weitere Informationen gibt es online:
http://www.mittellatein.phil.uni-erlangen.de/scripto/scripto.html
Siehe auch: http://www.facebook.com/SCRIPTO.Programm

Bewerbungen mit vollständigem Lebenslauf senden Sie bitte an:

Prof. Dr. Michele C. Ferrari
Friedrich-Alexander-Universität, Mittellatein und Neulatein
Kochstr. 4/3
D-91054 Erlangen
Bewerbungsschluss ist der 1. März 2013.

Die Unterrichtssprache ist deutsch (Ausländische Teilnehmer haben die Möglichkeit, Deutschkurse an der Friedrich-Alexander-Universität zu besuchen; dies muss in der Bewerbung erwähnt werden).
Bewerber, die in das Graduiertenprogramm aufgenommen werden, zahlen 1280 Euro und
erhalten einen Teilnehmervertrag sowie genaue Informationen über den Kurs einschließlich eines Stundenplans.
Für SCRIPTO VI wird erneut das Paul-Lehmann-Stipendium in Höhe von 1500 Euro ausgeschrieben. Nähere Informationen hierzu finden Sie auf unserer oben genannten Homepage.

ENGLISH VERSION

Pluralität – Konkurrenz – Konflikt

Unter dem Titel „Pluralität – Konkurrenz – Konflikt. Religiöse Spannungen im städtischen Raum der Vormoderne“ veranstaltet das Forum Mittelalter der Universität Regensburg seine diesjährige Jahrestagung vom 22.11.2012-24.11.2012. Im Vorfeld der Jahrestagung soll wie schon in vergangenen Jahren ein Doktorandenworkshop „Junge Städteforschung – Religiöse Gruppen, Institutionen und Kommunikationsformen in der Stadt“ stattfinden (Do, 22.11.12, 15-18 Uhr).

Das Forum Mittelalter der Universität Regensburg ist ein interdisziplinärer mediävistischer Forscherverbund, der seinen Schwerpunkt seit mehreren Jahren auf die Analyse urbaner Kulturen, Institutionen und Räume in vergleichender gesamteuropäischer Perspektive legt (www.forum-mittelalter.de). Auf den bisherigen Jahrestagungen wurden die spezifischen Voraussetzungen, Formen und regionalen Differenzen urbaner Kommunikation (2006) und Repräsentation (2007) erhoben, das mittelalterliche Kultgeschehen als Faktor für städtische Binnendifferenzierung, Identitätssicherung und Konkurrenzen analysiert (2009) und mit der Untersuchung der kulturellen Dynamik des urbanen Raums eine wichtige Perspektive für die vergleichende und interdisziplinäre Städteforschung (2008 und 2010) erschlossen. Im letzten Jahr bezog die Leitfrage nach Bedingungen und Folgen vormoderner Metropolität auch die Spätantike und die Frühneuzeit mit ein. Diese spannende Perspektive der longue durée in der europäischen Vormoderne wird im Jahr 2012 beibehalten.

In kulturhistorischer Perspektive können Städte als Orte verdichteter kommunikativer Beziehungen und eines komplexen räumlichen Arrangements analysiert werden. Gerade größere Städte generieren dabei sowohl ein höheres Maß an Pluralität und Freiheit als auch striktere Mechanismen sozialer Disziplinierung und Normierung. Dies trifft auf die Träger, Felder und Formen religiöser Kommunikation in besonderem Maße zu. Städte waren in der Vormoderne Zentren des religiösen Geschehens, Schauplätze blutiger Religionskonflikte und Laboratorien diskursiv bewältigter Pluralität. Die Regensburger Tagung möchte einerseits neuere Forschungen auf epochenspezifischen Feldern wie z.B. der Bedeutung von Städten für spätantike Christenverfolgungen, den Facetten urbaner Häresien im Mittelalter, der Konkurrenz kirchlich-kultischer Institutionen im urbanen Kontext oder dem Stellenwert der ’städtischen Reformation‘ im reformatorischen Geschehen präsentieren.

Andererseits wird angestrebt, Beträge in fächer- und epochenübergreifender Perspektive zu gewinnen. Die Rückbindung an religiöse Vorstellungen tangierte in der Vormoderne alle gesellschaftlich relevanten Lebensbereiche, sei es die Konzeption von Herrschaft, die Praxis familiärer Memoria oder die Bildung sozialer Netzwerke. Zugleich prägte die Vielzahl und Bedeutung ihrer Tempel, Kirchen, Kulte und Religionsgemeinschaften die überregionale Ausstrahlung und urbanistische Qualität vieler urbaner Zentren in Altertum, Mittelalter und früher Neuzeit. Die Regensburger Tagung thematisiert – unter den unterschiedlichen (religions)politischen, sozialen und kulturellen Rahmenbedingungen der jeweiligen Epochen und Regionen – die Bedingungen und Folgen religiöser Pluralität, ihre Einbindung in die Formen städtischer Herrschaft und in die Formierung sozialer Gruppen, ihre Wirkungen auf die Abgrenzung und Besetzung urbaner Räume, ihre mediale Sichtbarmachung im städtischen Kommunikationsgeschehen und ihre Konfliktpotenziale innerhalb und außerhalb der Stadt.

Die Bildung vier thematisch aufeinander bezogener Schwerpunkte soll der fächer- und epochenübergreifenden Diskussion zugute kommen:

1) Religiöse Pluralität und urbane Topographie

2) Religiöse Kommunikation und ihre Medien

3) Religiöse Konkurrenzen und soziale Gruppen

4) Interreligiöser Dialog und religiös begründete Gewalt
Weitere zum Tagungsthema passende Vortragsvorschläge sind willkommen.

Die Vorträge werden – neben einem Abendvortrag am 22.11.12 – auf zwei Tage verteilt (Freitag, 23.11.12, ca. 9-18 Uhr und Samstag, 24.11.12, ca. 9-15 Uhr). An die jeweils 30-minütigen Vorträge soll sich eine ebenfalls halbstündliche Diskussion anschließen. Es ist geplant, die Beiträge in der Reihe Forum Mittelalter-Studien (Verlag Schnell und Steiner, Regensburg) zu veröffentlichen.

InteressentInnen werden gebeten, eine kurze Skizze ihres Vortrags mit Arbeitstitel einzureichen. Dabei sollte das Thema und der methodische Zugriff erläutert werden. DoktorandInnen mit einschlägigen Dissertationsthemen können sich als DiskussionsteilnehmerInnen anmelden.

Senden Sie Ihren Vortragsvorschlag oder die kurze Erläuterung Ihres Dissertationsvorhabens (jeweils mit Angaben zur Person) bitte bis zum 14.05.2012 per Email an: andrea.hofmann@geschichte.uni-regensburg.de

NachwuchswissenschaftlerInnen sind herzlich eingeladen, im Rahmen des Doktorandenworkshops ihre Promotionsprojekte aus dem Umfeld der mediävistisch-kulturwissenschaftlichen Städteforschung vorzustellen und zu diskutieren. Anschließend haben die Workshopteilnehmer die Möglichkeit, als Diskutanten an der Tagung „Städtische Kulte im Mittelalter“ teilzunehmen.

Interessenten werden gebeten, eine kurze Skizze ihres Projekts mit Arbeitstitel einzureichen. Dabei sollte das Thema und der methodische Zugriff erläutert werden. Senden Sie Ihre Projektskizze (mit Angaben zur Person) bitte bis zum 14.5.2012 per Email oder auf dem Postweg an Prof. Dr. Jörg Oberste.

Kontakt:

Prof. Dr. Jörg Oberste
Sprecher des Forums Mittelalter
Institut für Geschichte
Mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfswissenschaften
Universität Regensburg
D – 93040 Regensburg
Tel.: 0941/943-3537 (-3536 Sekr.)
E-Mail: joerg.oberste@web.de

Andrea Hofmann M.A.
Wissenschaftliche Koordination
Forum Mittelalter
Institut für Geschichte
Universität Regensburg
D – 93040 Regensburg
Tel.: 0941/943-3597
E-Mail: andrea.hofmann@geschichte.uni-regensburg.de

Pluralität – Konkurrenz – Konflikt. Religiöse Spannungen im städtischen Raum der Vormoderne. Jahrestagung und Doktorandenworkshop

CfP: Kooperation, Konkurrenz, Krieg. Territorium und Reichsstadt im Spätmittelalter

Unter dem Titel „Kooperation, Konkurrenz, Krieg – Territorium und Reichsstadt im Spätmittelalter“ veranstalten das Stadtarchiv Esslingen am Neckar und das Seminar für Mittelalterliche Geschichte der Eberhard Karls Universität Tübingen am 15. September 2012 im Bürgersaal des Alten Rathauses, Esslingen am Neckar, ein ganztägiges wissenschaftliches Kolloquium.

Ausgehend von der Rolle Esslingens im Reichskrieg mit Württemberg 1310-1316 behandelt die Tagung grundlegende Fragen der Beziehungen von Reichsstädten zu ihnen benachbarten Akteuren im Spätmittelalter. Im Mittelpunkt stehen dabei Möglichkeiten und Grenzen der Bildung, Sicherung und Entwicklung reichsstädtischer Territorien in ihrem jeweils regionalen Umfeld. Dazu sind nicht zuletzt ebenso verschiedene Formen von Interaktion, kurz- und langfristige Strategien des Konfliktaustrages zwischen den beteiligten Instanzen wie auch strukturelle Aspekte mittelalterlicher politisch-sozialer Ordnung sowie Interessen- und Machtkonstellationen zu betrachten. Anhand ausgewählter Beispiele aus verschiedenen Regionen des Reiches sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Verhältnisses zwischen den Reichsstädten und ihren territorialen Nachbarn herausgearbeitet und damit aus dieser Perspektive Grundprobleme der Politik-, Verfassungs- und Stadtgeschichtsforschung neu behandelt werden.

Denkbare Fragestellungen könnten sein:

  • Sind in Reichsstädten Bestrebungen immanent, eigene Territorien zu bilden, und welche Begründungszusammenhänge gibt es dafür?
  • Welche mentalen, organisatorischen oder naturräumlichen Grenzen sind der territorialen Expansion von Reichsstädten gesetzt?
  • Welche Strategien des Territorienaufbaus sind erkennbar und wie werden reichsstädtische Territorien strukturiert?
  • Wie gestalten sich die personalen Verflechtungen zwischen den städtischen Bürgern und ihren Konkurrenten des Umlandes und wie werden sie für die eigenen Ziele nutzbar gemacht?
  • Welche Bedeutung haben unterschiedliche Konfliktstrategien und Lebenskonzepte „adeliger“ und „städtischer“ (politischer) Kultur?
  • Werden über vordergründig als Territorialkonflikte erscheinende Konflikte tiefer gehende, grundsätzlichere Auseinandersetzungen ausgetragen?
  • Welche Rolle spielen Personen-, Interessen- und Kommunikationsnetzwerke sowie Bündnisstrukturen?
  • Welche Bedeutung haben materielle Interessen und Ressourcenfragen bei der Verfolgung einer eigenen Territorialpolitik?
  • Bestehen unterschiedliche Formen der Sicherung bereits erworbener Territorien und der Verteidigung gegenüber angrenzenden Konkurrenten?
  • Bilden sich spezifische Formen der Konfliktführung zwischen Reichsstädten und ihren Nachbarn in den Auseinandersetzungen um Territorien aus?
  • Welche Auswirkungen haben Konflikte um die eigenen Territorien auf die Strukturierung des Akteurs, etwa auf die Bürgergemeinde?
  • Werden Konflikte auch durch symbolische Formen, etwa bei kaiserlichen Besuchen oder anderen Feierlichkeiten, sichtbar?
  • Welche Bedeutung haben regionale und lokale Vermittlungs- und Friedenssicherungssysteme und welche Rolle spielen Könige und Kaiser innerhalb der Auseinandersetzungen um den Aufbau von Territorien?
  • Welche Erkenntnischancen bieten bei diesem Thema sowohl die Übertragung von Forschungsansätzen aus Nachbarwissenschaften als auch die Verknüpfung verschiedener geschichtswissenschaftlicher Methoden und Ansätze, nicht zuletzt aus Stadtgeschichts-, Kultur-, Politik- und Verfassungsgeschichtsforschung, und wo liegen ihre Grenzen?

Vorgesehen sind 30-minütige Vorträge mit anschließender Diskussion. Eine Publikation der Tagungsergebnisse wird angestrebt.

Interessierte sind herzlich eingeladen, bis Mitte April 2012 in Form eines Abstracts von etwa einer halben Seite Themenvorschläge, begleitet von einem kurzen Lebenslauf, einzureichen.

Kontakt:

Prof. Dr. Ellen Widder
Eberhard Karls Universität Tübingen
Fachbereich Geschichtswissenschaft
Seminar für Mittelalterliche Geschichte
Wilhelmstr. 36
D-72074 Tübingen
Tel. (Sekr.): +49 7071 29 72385
Fax: +49 7071 29 5905
E-Mail: ellen.widder@uni-tuebingen.de

‚Mehr als Koggen und Kaufleute‘ II

Vom 27.05.2012-28.05.2012 findet in Lüneburg der zweisprachige Workshop (deutsch und englisch) „Mehr als Koggen und Kaufleute II – Die städtische Überlieferung als Basis hansischer Konstruktion, ihre Edition in Urkundenbüchern und ihre Rolle für aktuelle Projekte der Spätmittelalterforschung“ statt.

Die Hanse ist ein fester Bestandteil der Geschichte des Spätmittelalters. Wer zu einem spätmittelalterlichen Thema aus dem Bereich Nordmittel- oder Nordosteuropas forscht, kommt kaum an dieser Institution vorbei. Gleichzeitig ist die Hanse selbst nur noch selten zentraler Gegenstand aktueller Forschungsvorhaben von Nachwuchswissenschaftlern.

Der Workshop richtet sich daher an Promovierende und Studierende der Geschichtswissenschaften und der Nachbardisziplinen aus ganz Europa – insbesondere Skandinavien, Polen und dem Baltikum. Besonders wendet er sich an solche Nachwuchsforscherinnen und -forscher, die gerade keine Hansespezialisten sind, sondern deren Arbeiten das Thema „Hanse“ in der einen oder anderen Weise berühren: Das können einerseits Studien sein, in denen die Hanse als politischer oder wirtschaftlicher Akteur, als Garant für ökonomische oder rechtliche Infrastruktur oder in anderer Form eine Rolle spielt, andererseits auch solche Untersuchungen, die Schnittpunkte mit der Hansegeschichte aufweisen, wie etwa Fragen spätmittelalterlicher Verfassungsbildung, der Konstitution genossenschaftlicher Strukturen, der Netzwerkbildung oder der Entstehung europäischer transnationaler Strukturen.

Der diesjährige Workshop soll an die Ergebnisse des ersten Workshops im Mai 2012 anknüpfen, indem er sich verstärkt mit der städtischen Überlieferung und ihrer Relevanz für die hansische Geschichtsschreibung befasst.
Hinterfragt werden

  1. die Wortwahl in originalen Textstellen mittelalterlicher Urkunden auf eine mögliche Diskrepanz zwischen der zeitgenössischen äußeren Sicht auf die Hanse und ihrem innerem Selbstverständnis.
  2. die Implikationen der Begriffswahl in modernen und historischen Editionen zu diesen Urkunden. Zu klären ist, in welcher Weise die historischen Begriffe in neuzeitliche Bezeichnungen einfließen und den Forschungsdiskurs lenken.

Es wird um Voranmeldung bis zum 15. Februar 2012 gebeten. Durch das Einreichen eines Abstracts von maximal 400 Wörtern bis zum 15. März 2012, welches in deutscher oder englischer Sprache das eigene Thema im Kontext des Workshops umreißt, erfolgt die Umwandlung in eine verbindliche Anmeldung. Unvollständige Anmeldungen können danach nicht mehr berücksichtigt werden. Anmeldungen bitte per E-Mail an hanseworkshop@gmail.com mit dem Abstract als Dateianhang in einem gängigen Format (.doc, .rtf, .pdf).

Weitere Informationen, den Call for Papers, sowie das Tagunsprogramm finden Sie unter: www.threse.uni-hamburg.de/hanseworkshop2012

Kontakt:

Jeanine Marquard, Nico Nolden
Universität Hamburg
Historisches Seminar
Arbeitsbereich Mittelalter
Von-Melle-Park 6
20146 Hamburg
E-Mail: hanseworkshop@gmail.com

CfP: Munich workshop “Virtual Palaces, Part II”

Das Kolloquium mit dem Titel „Virtual Palaces, Part II.  Lost Palaces and their Afterlife. Virtual Reconstruction between Science and Media” findet im Rahmen des ESF Netzwerks „Palatium“ vom 13.-15. April 2012 in München statt.

After the Leuven workshop, which focused on the digital recording and modelling of extant buildings, the Munich workshop will explore the possibilities and limitations of virtual reconstructions of “lost” palaces.
Virtual reconstructions play a decisive role in the exploration of residential and courtly architecture. Especially in the communication of scientific results, “non‐built” media such as reconstruction drawings, plans, images, and films are of considerable importance. Scientific problems such as reconstructing a historical state, clarifying the disposition of the spaces, tracing networks of relationships, or communicating results to a wider audience, all depend on representations of lost or missing states of a building, and thus rely on virtual reconstructions of one form or another. These reconstructions therefore play a significant role in the understanding of court residences and their architecture. The range of such virtual reconstructions has expanded considerably through the use of digital models. Digital techniques are increasingly being used for testing hypothetical models and for representational purposes. Especially the combination and integration of different digital platforms, databases, thematic maps, GIS techniques, CAD drawings, renderings and films offers a high potential for innovation.
This workshop wants to examine the properties, possibilities, and limitations of the various
methods and technologies for virtual reconstruction. What perspectives does the use of digital models offer for scientific research and for the presentation of research results? The workshop aims at addressing a wide scope of issues related to virtual modelling and reconstruction of late medieval and early modern court residences. (…)

Abstracts are invited by 15 January 2012. Submit your proposal by e‐mail to the two conference chairs, Professors Stephan Hoppe (email@stephan‐hoppe.de) and Stefan Breitling (stefan.breitling@uni‐bamberg.de), with a copy to the PALATIUM coordinator, Dr. Pieter Martens (pieter.martens@asro.kuleuven.be).

Weitere Informationen, sowie den vollständigen Call for Papers finden Sie unter http://www.courtresidences.eu/index.php/events/workshops-and-colloquia/Munich2012