CfP: Sommerakademie ‚Formen der Gewalt in Mittelalter und Renaissance‘

Die interdisziplinäre Sommerakademie des Zentrums für Mittelalter- und Renaissancestudien der Ludwig-Maximilians-Universität München findet vom 03.09.2012-07.09.2012 statt.

Sie richtet sich an fortgeschrittene Studierende sowie an Doktoranden, die sich mit Mittelalter und Frühneuzeit beschäftigen. Die diesjährige Akademie zielt darauf ab zu zeigen, welche Rolle Gewalt in verschiedenen Kontexten im relevanten Zeitraum spielte und wie sich ihr Verhältnis zum Recht äußert. Dabei geht es weniger darum, Phänomene brachialer Gewalt an und für sich zu beschreiben, sondern darzulegen, wie Gewalt funktional in einem Text eingesetzt wird bzw. welche Rolle ihr im Zusammenspiel mit anderen Kulturphänomenen zukommt. Im Rahmen der Ferienakademie soll diskutiert werden, ob von differenzierten Gewaltformen die Rede sein kann, ob man sie wie andere Phänomene auch einer Kodifizierung unterziehen kann und nach welchen Modalitäten diese dargestellt werden.

Anmeldung bis zum 21. Juli 2012 bei: alessia.bauer@lrz.uni-muenchen.de

Für bis zu vier Studierende anderer Universitäten steht ein Reisekostenzuschuss von pauschal 250€ zur Verfügung. Um diesen zu erhalten ist der Anmeldungs-E-Mail ein kurzer Lebenslauf beizufügen.

Kontakt:

Alessia Bauer
Institut für Nordische Philologie
Amalienstr.83/III
80799 München
089-2180-6331
E-Mail: alessia.bauer@lrz.uni-muenchen.de

Weitere Informationen finden Sie hier.

Petrus Alfonsi und die Religionspolemik. Hintergrund, Kontexte und Rezeption des „Dialogus“

Diese Tagung findet vom 03.09.2012-04.09.2012 in Zürich statt.

Dem Dialogus des Petrus Alfonsi kommt eine Schlüsselfunktion in der mittelalterlichen Auseinandersetzung zwischen den großen Religionen zu, denn in ihm finden sich zum ersten Mal im lateinischen Westen genaue Informationen über das zeitgenössische Judentum und über den Islam. Über das Leben dieses Autors wissen wir nur sehr wenig. Er wurde als Jude im islamischen Herrschaftsbereich, sehr wahrscheinlich auf der Iberischen Halbinsel, geboren. Nach eigener Auskunft genoss er eine arabische Erziehung, kannte das jüdische Gesetz gut und legte es in der Synagoge aus. Am 29. Juni 1106 ließ er sich in Huesca (Spanien) taufen, legte seinen jüdischen Namen Moses ab und nahm den Namen des Tagesheiligen Petrus an, sowie den Beinamen Alfonsi zu Ehren seines Taufpaten, König Alfons I. von Aragón.

Im Rahmen des Forschungsprojekt am mittellateinischen Seminar der Universität Zürich, eine historisch-kritische Edition des Dialogus, findet die Tagung rund um den Hintergrund, die Kontexte und die Rezeption dieses Werkes statt.
(Programm)

Kontakt:

Prof. Dr. Carmen Cardelle de Hartmann
Mittellateinisches Seminar
Universität Zürich
Karl-Schmid-Str.4
CH-8006 Zürich
E-Mail: turicense@gmail.com

5. Numismatisches Sommerseminar in Wien 2012

Vom 23. Juli – 3. August 2012 veranstaltet das Institut für Numismatik und Geld­geschichte der Universität Wien, gefördert mit den Mitteln der Gerda Henkel Stiftung, zum 5. Mal sein Sommerseminar „Ein Numisma­tischer Sommer in Wien“.

Dem mittlerweile etablierten Rhythmus folgend, wendet sich das diesjährige Semi­nar an Fortgeschrittene: Angesprochen sind Doktoranden, Magistranden und jün­gere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller in weiterem Sinne historisch-kulturwissenschaftlicher Studienrichtungen, die in ihren Forschungen numismati­sche Fragestellungen behandeln bzw. – bei weiter Fortgeschrittenen – sich von der Einbeziehung numismatischer Fragestellungen wesentliche zusätzliche Erkennt­nisse für ihr Thema erhoffen.

Gegenstand des Seminars ist die Numismatik und Geldgeschichte in ihrer gesam­ten fachlichen und methodischen Breite, von der Antike bis in die Neuzeit sowie von Europa bis in den Orient. Zu thematischen Abschnitten gebündelt werden die Teilnehmer in den beiden Wochen ihre Arbeitsthemen vorstellen, diskutieren so­wie unter Anleitung der Lehrenden in größere Kontexte einbetten und zugleich vertiefen. Das Seminar bietet individuelle Hilfestellungen, versteht sich aber auch als Forum, in dem neuere Problemstellungen der Forschung, methodische Fragen – nicht nur der Numismatik – sowie Möglichkeiten des interdisziplinären und epo­chenübergreifenden Arbeitens diskutiert und erprobt werden können.

In diesen 14 Tagen stellen wir Ihnen unser Institut mit seiner Infrastruktur (Bib­liothek, Sammlung und Numismatische Zentralkartei) sowie unser numismatisches Wissen zur Verfügung. Wir werden uns bemühen, Sie auch in Ihren Forschungen außer Haus zu unterstützen – durch Herstellung von Kontakten, Anmeldung von Besuchen und Vereinbarung von Arbeitsterminen in Bibliotheken, Sammlungen oder Archiven.

Wir bieten Ihnen:

  • einen Rahmen, Ihr Thema und Ihre Fragen vorzustellen zu diskutieren
  • unsere Offenheit, uns auf Ihr Thema einzulassen
  • die Benützung der Infrastruktur des Instituts
  • Unterkunft für den gesamten Zeitraum
  • Netzkarte der Wiener Linien

Wir erwarten von Ihnen:

  • Präsentation Ihres Themas (in deut­scher oder englischer Sprache)
  • Teilnahme an der gesamten Veranstaltung
  • Offenheit für andere numismatische Fragestellungen
  • Finanzierung Ihrer Reisekosten
  • Teilnahmegebühr von Euro 150,–

Bitte melden Sie sich zunächst unverbindlich baldmöglichst
bei uns an. Dabei bitten wir um folgende Angaben:

  • Kurzes Motivationsschreiben
  • Lebenslauf
  • Titel und Kurzbeschreibung ihres Arbeitsvorhabens mit Angabe des Bearbeitungs­standes
  • Universität, Studienrichtung und Fachsemester, Betreuerin bzw. Betreuer der Abschlussarbeit

Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung!

Kontakt:

Institut für Numismatik und Geldgeschichte
Franz Klein-Gasse 1
1190 Wien
Österreich / Austria
Tel.: +43 1 4277 40701
Fax: +43 1 4277 9407
Homepage: www.univie.ac.at/numismatik
E-mail: Numismatik@univie.ac.at

CfP: Mitteldeutschland im Zeitalter der Reformation

Diese Tagung findet vom 22.06.2012-24.06.2012 in Halle/Saale statt.

Mit den spektakulären archäologischen Funden aus den Lutherstätten Mitteldeutschlands haben sich in den letzten Jahren neue Möglichkeiten des Zugangs zur frühen Geschichte der Reformation
in Mitteldeutschland ergeben. Doch erst die Zusammenschau mit den Ergebnissen der anderen historischen Wissenschaften ermöglicht eine Rekonstruktion der historischen Lebensrealität im Umfeld des Reformators und seiner Zeitgenossen.

Während bei der ersten Tagung zur Lutherarchäologie 2007 zu »Luthers Lebenswelten« das persönliche Lebensumfeld des Reformators und seiner Familie im Vordergrund stand, sind die übergreifenden Themen des diesjährigen Symposiums die gesellschaftlichen Gegebenheiten und historischen Entwicklungen am Übergang vom Spätmittelalter zur frühen Neuzeit. Besondere Beachtung soll dabei der Situation in Mitteldeutschland im 15. und 16. Jh. geschenkt werden. Anlass der aktuellen Tagung sind die neuen Ergebnisse der archäologischen Forschungen an den Lutherstätten und des Projektes »Lutherarchäologie«, die in diesem Rahmen vorgestellt werden.

Um zu einem möglichst umfassenden Bild zu gelangen, sollen schriftliche, bildliche, archäologische und antiquarische Zeugnisse berücksichtigt werden. Insbesondere Beiträge aus den Bereichen der Landes- und Kirchengeschichte, Kunstgeschichte und Archäologie sind willkommen.

Anmeldungen mit Angabe des Vortragstitels und einer halbseitigen Zusammenfassung werden postalisch oder per E-Mail bis zum 1. April 2012 erbeten. Die Vorträge sind auf eine Länge von 20 Minuten begrenzt; hinzu kommen 10 Minuten für die Diskussion.

Das endgültige Programm wird im April 2012 bekannt gegeben.

Die Beiträge dieser Tagung werden zeitnah in einer eigenen Publikationsreihe des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt erscheinen.

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der Tagung.

Kontakt:

Mirko Gutjahr M.A.
Wissenschaftliche Projektleitung „Lutherarchäologie“
Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt –
Landesmuseum für Vorgeschichte
Richard-Wagner-Str. 9, D-o6114 Halle (Saale)
Tel.: +49-(o)345 – 52 47 364
Fax: +49-(o)345 – 52 47 351
E-Mail: mgutjahr@lda.mk.sachsen-anhalt.de

Die Kreuzzugsbewegung im römisch-deutschen Reich (11.-13. Jahrhundert)

Das Kolloquium findet vom 21.06.2012-23.06.2012 in Gießen statt.

Es wird Fragen aufgreifen, die bislang – etwa im Vergleich mit der französischen und der englischen Kreuzzugsforschung – für das Reich noch wenig bearbeitet worden sind. Zu den Zielen der Tagung wird es gehören, das Geschehen im Vorfeld der Kreuzzüge ins Heilige Land in den Blick zu nehmen und zugleich nach den Rückwirkungen der Palästinafahrten auf das Reich zu fragen. Wer nahm an diesen Unternehmungen teil und welche Motive waren für die unterschiedlichen Teilnehmergruppen maßgebend? Wie wurde die Werbung für die Kreuzzüge in den Nahen Osten vor Ort durchgeführt? Wie verliefen Vorbereitung, Organisation und Finanzierung der Projekte? Wie äußerte sich religiöse Kreuzzugsbegeisterung, aber auch Kritik an den Kreuzzügen? Welche Wirkungen hatten die Kreuzzüge auf die Herkunftslandschaften ihrer Teilnehmer?

Die erste Sektion der Tagung wird Studien zu den aus dem römisch-deutschen Reich kommenden Trägern und Teilnehmern der Heiliglandfahrten und der Kreuzzüge vom ausgehenden 11. bis zum Ende des 13. Jahrhunderts gelten. Dies umschließt auch Fragen nach der regionalen Herkunft und dem sozialen Status von Kreuzfahrern, nach ihren Kreuzzugsvorbereitungen und nach der Finanzierung ihrer Aktivitäten. Die zweite Sektion ist dem Themenfeld Kreuzzugswerbung und Predigt im Reich gewidmet. Der dritte Teil des Kolloquiums wird nach der Förderung der geistlichen Ritterorden im Reich fragen. Im vierten und letzten Teil der Tagung werden Formen und Funktionen der Vergegenwärtigung des Heiligen Landes und der Sache des Hl. Kreuzes diskutiert.

Weitere Informationen, sowie das Programm der Tagung finden Sie hier.
Bitte melden Sie sich bis 08.06.2012 an.

Kontakt:

Christian Stadelmaier
Historisches Institut der Justus-Liebig-Universität Gießen
Otto-Behaghel-Str. 10 C
D-35394 Gießen
E-Mail: Christian.M.Stadelmaier@geschichte.uni-giessen.de

Manuscripts Changing Hands – Handschriften wechseln von Hand zu Hand

Diese Konferenz findet vom 20.06.2012-22.06.2012 in Wolfenbüttel statt.

Das Arbeitsgespräch basiert auf der Prämisse, dass Bücher konzipiert wurden, um von einer Hand in eine andere zu wechseln. Bibliotheken wie die Herzog August Bibliothek sehen eine Hauptaufgabe darin, die Weitergabe von Codices für einen möglichst langen Zeitraum zu gewährleisten. Das Buch fungiert als Bindeglied zwischen Produzenten und Konsumenten, zwischen Donatoren und Rezipienten, und es kettet und kittet mehrere Generationen aneinander. Das Buch verbindet Schreiber mit Lesern, Schreiber mit Schreibern und Leser mit Lesern. Die Tagung knüpft an Forschungen über Darstellungen von Gegenständen (unter ihnen Büchern) an, die während des Mittelalters und der frühen Neuzeit als Gaben genutzt wurden, um das Seelenheil zu erlangen und die Memoria zu sichern.

Bücher sind dazu da, um von Hand zu Hand weitergereicht zu werden. Leser und Schreiber agieren dabei in einer buchstäblich handelnden Gemeinschaft. Viele Hände hinterlassen Spuren, und diese wurden und werden von späteren Lesern entdeckt und von den nachfolgenden Forschern als Quelle genutzt – z.B. Selbstkarikaturen von Korrektoren, Selbstdarstellungen von Figuren ohne Namens- oder Funktionsangabe, in Wortspiele eingebundene Selbstportraits von Illuminatoren, Schlussbemerkungen der Schreiber, die Gebete fordern oder mit Flüchen drohen, Darstellungen von Stiftern als kniende Donatoren, aber auch Listen mit den Namen von Benutzern, die in die Handschriften eingelegt sind. Diese Spuren deuten auf die Wechselbeziehungen im Produktions- und Rezeptionsprozess und zeigen, dass die Weitergabe von Büchern selbstreflexiv erfolgte: Die Schriften binden Menschen aneinander, bilden Gemeinschaften und schaffen dadurch Identitäten. Autoren oder sonstige Personen, die sich in die Handschriften einschrieben, sprechen eine lebendige Leserschaft an, indem sie durch Stimmen und Bilder direkt an die Benutzer (auch an die heutigen Wissenschaftler) appellieren und so eine Kontinuität zwischen den Produzenten und den Rezipienten andererseits konstruieren. Insofern besteht ein Charakteristikum der mittelalterlichen Handschrift in der Unmittelbarkeit der Kommunikation von Mensch zu Mensch.

Vor mehr als 500 Jahren tauschte das handgeschriebene Buch seine Einmaligkeit gegen den vervielfältigten Druck ein, und jetzt schüttelt das gedruckte Buch seine begrenzte physische Handhabung zugunsten eines unendlichen virtuellen Daseins ab. Gerade der Verlust des gebundenen Buches als sozusagen bindendes Objekt lädt zum Nachdenken über die Weitergabe von Büchern “von Hand zu Hand” und die dabei beobachtbaren komplexen Strategien ein. In der bisherigen Forschung wurde dieser Aspekt nur unzureichend berücksichtigt, und so wird das kommende Arbeitsgespräch wichtige Anstöße für weitere Untersuchungen und Diskussionen geben.

Weitere Informationen, sowie das Programm der Tagung finden Sie hier.

Kontakt:

Dr. Volker Bauer
E-Mail: forschung@hab.de

‚Mehr als Koggen und Kaufleute‘ II

Vom 27.05.2012-28.05.2012 findet in Lüneburg der zweisprachige Workshop (deutsch und englisch) „Mehr als Koggen und Kaufleute II – Die städtische Überlieferung als Basis hansischer Konstruktion, ihre Edition in Urkundenbüchern und ihre Rolle für aktuelle Projekte der Spätmittelalterforschung“ statt.

Die Hanse ist ein fester Bestandteil der Geschichte des Spätmittelalters. Wer zu einem spätmittelalterlichen Thema aus dem Bereich Nordmittel- oder Nordosteuropas forscht, kommt kaum an dieser Institution vorbei. Gleichzeitig ist die Hanse selbst nur noch selten zentraler Gegenstand aktueller Forschungsvorhaben von Nachwuchswissenschaftlern.

Der Workshop richtet sich daher an Promovierende und Studierende der Geschichtswissenschaften und der Nachbardisziplinen aus ganz Europa – insbesondere Skandinavien, Polen und dem Baltikum. Besonders wendet er sich an solche Nachwuchsforscherinnen und -forscher, die gerade keine Hansespezialisten sind, sondern deren Arbeiten das Thema „Hanse“ in der einen oder anderen Weise berühren: Das können einerseits Studien sein, in denen die Hanse als politischer oder wirtschaftlicher Akteur, als Garant für ökonomische oder rechtliche Infrastruktur oder in anderer Form eine Rolle spielt, andererseits auch solche Untersuchungen, die Schnittpunkte mit der Hansegeschichte aufweisen, wie etwa Fragen spätmittelalterlicher Verfassungsbildung, der Konstitution genossenschaftlicher Strukturen, der Netzwerkbildung oder der Entstehung europäischer transnationaler Strukturen.

Der diesjährige Workshop soll an die Ergebnisse des ersten Workshops im Mai 2012 anknüpfen, indem er sich verstärkt mit der städtischen Überlieferung und ihrer Relevanz für die hansische Geschichtsschreibung befasst.
Hinterfragt werden

  1. die Wortwahl in originalen Textstellen mittelalterlicher Urkunden auf eine mögliche Diskrepanz zwischen der zeitgenössischen äußeren Sicht auf die Hanse und ihrem innerem Selbstverständnis.
  2. die Implikationen der Begriffswahl in modernen und historischen Editionen zu diesen Urkunden. Zu klären ist, in welcher Weise die historischen Begriffe in neuzeitliche Bezeichnungen einfließen und den Forschungsdiskurs lenken.

Es wird um Voranmeldung bis zum 15. Februar 2012 gebeten. Durch das Einreichen eines Abstracts von maximal 400 Wörtern bis zum 15. März 2012, welches in deutscher oder englischer Sprache das eigene Thema im Kontext des Workshops umreißt, erfolgt die Umwandlung in eine verbindliche Anmeldung. Unvollständige Anmeldungen können danach nicht mehr berücksichtigt werden. Anmeldungen bitte per E-Mail an hanseworkshop@gmail.com mit dem Abstract als Dateianhang in einem gängigen Format (.doc, .rtf, .pdf).

Weitere Informationen, den Call for Papers, sowie das Tagunsprogramm finden Sie unter: www.threse.uni-hamburg.de/hanseworkshop2012

Kontakt:

Jeanine Marquard, Nico Nolden
Universität Hamburg
Historisches Seminar
Arbeitsbereich Mittelalter
Von-Melle-Park 6
20146 Hamburg
E-Mail: hanseworkshop@gmail.com

Urkundendigitalisierung und Mittelalterforschung

Dieses Symposion der Deutschen Forschungsgemeinschaft zum Projekt „Virtuelles deutsches Urkundennetzwerk“ (VdU) findet am 25.05.2012 in Marburg statt.

Im Frühjahr 2010 wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft das Projekt „Virtuelles deutsches Urkundennetzwerk“ (VdU) genehmigt. Das Projekt will für die Quellengruppe der Urkunden einen Prototyp für eine verteilte virtuelle Forschungsumgebung schaffen und in Forschung und Lehre testen. Es geht im Projekt erstens um die Entwicklung von Workflows, die eine sukzessive, langfristige, verteilte und vor allem kooperative Digitalisierung des (gesamten) deutschen Urkundenbestandes organisierbar machen. Zweites Projektziel ist die Entwicklung eines technischen Instrumentariums, das eine Arbeitsumgebung im Sinne der Informationstechnologie bildet. Drittens wird in wissenschaftlichen Pilotprojekten die Verwendbarkeit der Arbeitsumgebung innerhalb von Forschung und Lehre getestet.

Am Projekt beteiligt sind die Landesarchivverwaltungen der Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz, dann das Institut für geschichtliche Landeskunde (Universität Mainz), die Professur für Historische Grundwissenschaften an der LMU München, die Forschungsstelle für vergleichende Ordensgeschichte (Universität Eichstätt bzw. jetzt in Dresden) und das Institut für Historisch-kulturwissenschaftliche Informationsverarbeitung (Universität Köln). Hinzu kommen mehrere Kommunalarchive (Mainz, Speyer, Worms und Würzburg) sowie ein Diözesanarchiv (Archiv des Bistums Speyer).

Das Projekt möchte nun externen Sachverstand einbinden und gemeinsam mit führenden Mediävisten, Archivaren und Digitalisierungsdienstleistern Perspektiven der Urkundendigitalisierung im allgemeinen erörtern und Vorschläge für ein wissenschaftlich und organisatorisch sinnvolles nationales Programm entwickeln. Es soll dabei um folgende Fragen gehen:

  • Welche Interessen hat die Forschung generell an der Digitalisierung von Urkunden des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, insbesondere im Verhältnis zu anderen Quellengruppen?
  • Welche Bestandsgruppen sind für dringend anstehende Forschungsaufgaben vordringlich? Welche Bestandsgruppen entfalten durch ihre Digitalisierung besonderes Forschungspotential?
  • Ist aus Sicht der Forschung der Bilddigitalisierungen oder der Digitalisierung von Regesten der Vorzug zu geben?
  • Welche Daten erwarten die Forscher von den Archiven (Erschließung, Bildqualität)? Welche Informationen können die Archive bereitstellen? Welchen Beitrag kann die Forschung zur Erschließungsarbeit der Archive leisten?
  • Welche Forschungsmethoden werden auf Urkunden angewendet? Welche könnten besonders gut auf digitalisierte Urkunden angewendet werden?
  • Welche Softwarefunktionalitäten sind für die Forschung wichtig, welche wünschenswert, welche überflüssig? Wo fügt sich eine virtuelle Forschungsumgebung für die Arbeit mit Urkunden in den mediävistichen Forschungsalltag ein? Mit welchen anderen Forschungshilfsmitteln muß sie zusammenarbeiten?
  • Können digitalisierte Urkunden die universitäre Lehre verbessern?
  • Wie läßt sich ein Urkundendigitalisierungsprojekt organisatorisch und technisch effizient abwickeln? Welche Mindestanforderungen bestehen und welche Risiken sind zu beherrschen?

Weitere Informationen, sowie das Programm des Symposions finden Sie hier.

Kontakt:

Hiltrud Zellner
Stadtarchiv Speyer
Tel.: +49 (0) 62 32/14 22 65
E-Mail: hiltrud.zellner@stadt-speyer.de

CfP: Medieval Imaginaries of History, Alterity and Empire

Medieval Section within the GNEL/ASNEL Annual Conference, Berne, May 18 – 20, 2012, on “Post-Empire Imaginaries? Anglophone Literature, History and the Demise of Empires”.

Call for Papers

In the past decade, postcolonial theory has increasingly been applied to studies of the Middle Ages, re-examining a range of canonical works, such as Chaucer’s Canterbury Tales, and rethinking the hitherto clearly demarcated temporal boundaries between the modern and the medieval.

Within the context of the GNEL/ASNEL conference on post-empire imaginaries, we invite papers on all aspects of medieval literature and culture that revolve around premodern imaginations of both a distant other and/or a local self. In a world in which there are vast areas of terra incognita, imaginaries step in to fill the void of the unknown. Medieval histories, chronicles and stories of pilgrimage and peregrination shape and negotiate fictions of alterity just as they create ideas of sameness and identity. History here does not merely form the backdrop against which these stories are told but it is part of the meaning they construct. The historicity of both ideological and geographical mapping of familiar and alien spaces, therefore, will form a common ground for discussion, linking our section on the Middle Ages to the wider framework of the conference as a whole. By investigating both cross-cultural and – temporal imaginaries, we will be looking beyond traditionally demarcated boundaries of empire(s) and re-examine Medieval Europe as pre- and post-empire at the same time.

Topics for papers may include, but are not limited to:

  • premodern colonialism/imperialism
  • medieval Orientalism
  • geographical/ideological mapping
  • medieval Christianity and Islam
  • translating culture
  • Anglo-Saxon England as postcolony of the Roman Empire
  • medieval (literary) hybridity and alterity
  • medievalism and historical trauma

Papers are restricted to 20 mins. Please submit your abstract (max 200 words) and a short bio before 1 March 2012 to:

Prof. Dr. Annette Kern-Stähler
Chair of Medieval English Studies
English Department
University of Bern
Länggass-Strasse 49
CH-3012 Bern
Switzerland
E-Mail: annette.kern-staehler@ens.unibe.ch

Conference Website: http://www.gnel2012.ens.unibe.ch

See Call for Papers (PDF)

within the GNEL/ASNEL Annual Conference,
Berne, May 18 – 20, 2012, on “Post-Empire Imaginaries?
Anglophone Literature, History and the Demise of Empires”

Zwischen Ereignis und Erzählung. Konversion als Medium der Selbstbeschreibung in Mittelalter und Früher Neuzeit

Diese Konferenz findet vom 10.05.2012-12.05.2012 in Berlin statt.

Konversion als Religionsübertritt und Bewusstseinswandel ist im historischen Wandel auf ganz unterschiedliche Art und Weise verstanden worden: Im paulinischen Damaskus-Erlebnis etwa wird sie als jäh und ereignishaft imaginiert, in großen Erzählungen wie den Confessiones des Augustinus wird sie in einen Geschehenszusammenhang gestellt, der Saulus und Paulus, Vorher und Nachher narrativ verbindet.

Die Erfahrung von Überwältigung und Neuperspektivierung kann dabei jeweils anders dargestellt und prozessualisiert werden, wobei das Potential der Konversion, den Status zu wechseln und ein ‚neuer‘ Mensch zu werden, je unterschiedlich performativ wirksam gemacht und damit zu einem Paradigma der Selbstthematisierung und -beschreibung wird. Die Konversion bildet somit eine Schnittstelle, an der Selbst- und Fremdbilder verhandelt und neu definiert werden können.

Aufbauend auf diesen Aspekten der Spannung von Ereignis und Erzählung soll die Tagung ein interdisziplinäres und internationales Forum schaffen, um Konversion in Mittelalter und Früher Neuzeit nicht nur aus interreligiöser Perspektive, sondern insbesondere auch auf der Grundlage eines erweiterten Spektrums an Medien der Konversion (Berichte, Chroniken, Legenden, Spiele und Dramen, bildliche Darstellungen) zu untersuchen.

Weitere Informationen, sowie das Programm der Konferenz finden Sie hier.

Kontakt:

Julia Weitbrecht
SFB 644 Transformationen der Antike
Humboldt-Universität zu Berlin
Mohrenstr. 40/41
10117 Berlin
Tel.: 030- 2093 9725 / 2093 7481
E-Mail: weitbrecht@staff.hu-berlin.de