Der Mediävistikverband, der über 1100 Mitglieder aus den unterschiedlichsten Disziplinen mediävistischer Forschung repräsentiert, schreibt zweijährlich einen Dissertationspreis aus, der mit 2000 € dotiert ist und im März 2025 im Rahmen des Symposiums des Mediävistikverbandes in Salzburg feierlich verliehen wurde. 2025 wurden dabei erstmals auch der zweite bzw. dritte Platz im Auswahlverfahren veröffentlicht.
Kriterien
Ausgezeichnet wird eine hervorragende mediävistische Dissertation von interdisziplinärer Bedeutung, die sowohl in der Verbindung unterschiedlicher disziplinärer Ansätze liegen kann als auch in der Anschlussfähigkeit einer disziplinär ausgerichteten Arbeit für mehrere andere Disziplinen. Die Arbeit kann in allen Fächern der Mittelalterforschung entstanden sein. Die Prüfungen im Promotionsverfahren dürfen am Ende der Bewerbungsfrist nicht mehr als 24 Monate zurückliegen.
Die Bewerbungsunterlagen umfassen:
- eine zweiseitige Zusammenfassung der Arbeit in deutscher oder englischer Sprache, in der auch die interdisziplinäre Bedeutung in einer der beiden oben genannten Perspektiven dargelegt wird,
- einen kurzen, stichwortartigen Lebenslauf, sowie
- vollständige Kopien der Gutachten aus dem Promotionsverfahren. Bewerber/innen aus Ländern, in denen im Promotionsverfahren keine schriftlichen Gutachten erstellt werden, werden gebeten, sich für einen möglichen Ersatz direkt mit dem Vizepräsidenten des Mediävistikverbandes, Prof. Dr. Michael Grünbart, in Verbindung zu setzen (gruenbart@uni-muenster.de).
Die Dissertation selbst wird gegebenenfalls im Laufe der Begutachtung angefordert. Eingereichte Unterlagen können leider nicht zurückgesandt werden.
Entscheidungsgremium
Die Entscheidung über die Vergabe des Preises trifft der Beirat des Mediävistikverbandes. Ein Anspruch auf die Begründung der Entscheidung besteht nicht; der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Weitere Informationen über den Verband und das Symposium in Salzburg sind auf der Homepage verfügbar: www.mediaevistenverband.de
Bewerbungen konnten in einer einzigen PDF-Datei zusammengefasst, auf digitalem Weg bis zum 31.05.2024 beim Vizepräsidenten des Mediävistikverbandes eingereicht werden:
Prof. Dr. Michael Grünbart
Universität Münster
Institut für Byzantinistik und Neogräzistik, für Interdisziplinäre Zypern-Studien und Arbeitsstelle Griechenland
Rosenstraße 9 | D-48143 Münster
Email: gruenbart@uni-muenster.de
Bisherige Preisträger/innen
2025:
Preisträgerin Julia Bühner (Universität Münster), „Neue Welten. Eine andere Völkerrechtsgeschichte der Eroberung der Kanarischen Inseln (1402–1496)“;
zweitplatziert: Manuel Hoder (Universität Würzburg), „Wortgewandte Wappen. Inszenierungsformen des Heraldischen in der mittelalterlichen Literatur“;
drittplatziert: Kristina Kähm (Universität Rostock), „Ælfric’s Old English Admonition to a Spiritual Son: Text and Contexts“
2023: Jan Glück (LMU München), „Animal homificans. Normativität von Natur und Autorisierung des Politischen in der europäischen Tierepik des Mittelalters“
2021: Anna Jouravel (Halle-Wittenberg), „Die Kniga palomnik des Antonij von Novgorod: Edition, Übersetzung, Kommentar“
2019: Kristina Rzehak (WWU Münster), „Macht und Literatur bei Timuriden und Habsburgern. Politischer Übergang und kulturelle Blüte in den Selbstzeugnissen Baburs und Maximilians I.“
2017: Manolis Ulbricht (FU Berlin), „Coranus Graecus. Die älteste Koranübersetzung in der Ἀνατροπὴ τοῦ Κορανίου des Niketas von Byzanz“
2015: Isabelle Dolezalek (FU Berlin), „Arabic Inscriptions on the Garments of the Norman and Hohenstaufen Kings of Sicily: Contextual Analyses of a Transcultural Motif“
2013: Philippe Cordez (LMU Research Fellow am Institut für Kunstgeschichte der LMU München), „Trésor, mémoire, merveilles. Les objets des églises au Moyen Âge“