DFG-Symposion „Allegorie“

Im Auftrag der Deutschen Forschungsgemeinschaft soll vom 19.-23. Mai 2014 in der Villa Vigoni ein internationales literaturwissenschaftliches Symposium zum Thema „Allegorie“ stattfinden.
Das Symposion soll Perspektiven auf die Allegorie nach Benjamin und de Man resümieren und weiter entwickeln. Die Allegorie ist demzufolge nicht nur eine Figur, die das eine sagt oder vorstellt, um das andere zu bedeuten, sondern sie bedeutet, indem sie das von ihr Präsentierte dementiert. Die Allegorie ist eine Reflexion des Zeichens im Zeichen. Mit selbstreflexiven Praktiken des Fragments, des Zitats, der Collage, einer ironisch ausgestellten Metanarrativität und Metafiktionalität usw. haben Moderne und Postmoderne zu einer Wiederkehr der Allegorie als analytische Kategorie Anlaß gegeben, die dann auch zuvor als mimetisch begriffene Zeichenpraktiken neu lesbar macht.
Der Schwerpunkt des Symposions soll auf kulturwissenschaftlichen und historischen Fragestellungen liegen: es geht um die Allegorie als eine Technik des Erinnerns, Aneignens, Durchdringens und Überlagerns von Kulturen; um die symbolische Selbstverständigung (sub)kultureller Kollektive mittels allegorischer Narrative; um die Diskurse, in denen die Allegorie im Feld von Konkurrenzbegriffen historisch diskutiert wurde; um allegorische Verfahren des Verrätselns und Verbergens im Sinne des Geheimnisses oder der Chiffre, die einer abgeschirmten Verständigung bestimmter kultureller Akteure dienen. Es geht ferner um die Analyse von allegorischen Texten, Werken der Bildenden Kunst und multimedialen Inszenierungen im Sinne einer Analyse ihrer Formen des Zeigens und Bedeutens im historisch je spezifischen sozialen Feld der Kunst- und Kulturproduktion.
In vier Sektionen – die sich z.T. überschneiden – soll die skizzierte Problematik untersucht werden.

  • Orte der Überkreuzungen/Ortlosigkeit der Kreuzungen
  • Die Allegorie im Feld ihrer Konkurrenzbegriffe
  • Politik der Allegorie
  • Entgrenzungen des Allegorischen: Kunst und Lebenswel

Interessierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des In- und Auslandes, insbesondere jüngere (in der Regel jedoch nicht schon Doktoranden) sind eingeladen, der Unterzeichnenden spätestens bis zum  1. März 2013  ihre Bereitschaft zur Teilnahme und ihren Themenvorschlag mitzuteilen, ein kurzes Exposé beizufügen und eine Sektionszuordnung vorzuschlagen. Auf der Grundlage der Exposés werden die Veranstalter der DFG vorschlagen, wer zu diesem Symposion eingeladen werden soll.  Ausführlichere Informationen finden Sie hier / english version.

Kontakt:

Ulla Haselstein (FU Berlin)
E-Mail: ulla.haselstein@fu-berlin.de