Traum und Vision. 8. Sommerkurs der ‚Zürcher Mediävistik‘
04.09.-08.09.2017, Universität Zürich
Träume und Visionen sind seit jeher ein elementarer Bestandteil des menschlichen Daseins und eng verwoben mit den jeweiligen kulturellen Erzeugnissen und Denkweisen über die Welt, den Menschen und dessen Relation zu einer transzendenten Ordnung. Die motivische und sprachliche Ausgestaltung dieser Phänomene ist ebenso variabel wie deren Funktionalisierung oder die Frage nach der Bedeutungshaftigkeit ihrer Inhalte. Der diesjährige Sommerkurs macht die Polyvalenz von Traum und Vision in ihren historischen und kulturellen Kontexten zum Thema und setzt sich anhand von medial vielfältigen Beispielen mit Träumen und Visionen des Mittelalters auseinander – innerhalb und außerhalb des westeuropäischen Kulturraums.
Folgende Dozierende und Themen sind vorgesehen:
- Maximilian Benz, Germanistik: Jenseitsreisen um 1150
- Georges Descoeudres, Kunstgeschichte: Der Traum des Gunzo: Vision oder Legitimation?
- David Ganz, Kunstgeschichte: Zu Darstellungen von Vision, Apokalypse oder Offenbarung
- Jürg Glauser, Nordistik: Visionen von der Peripherie – Traumdichtung in der isländischen Literatur des Mittelalters
- Regula Forster und Christopher Braun, Islamwissenschaften: Träume und Traumdeutung in der arabischen Welt des Mittelalters
- Barbara Schellewald, Kunstgeschichte: Träumen in Byzanz
- Angela Schiffhauer, Kunstgeschichte: Träume in der Glasmalerei des 13. Jahrhunderts
- Maria Wittmer-Butsch, Geschichte: Die historische Entwicklung der Traumtheorie im Mittelalter
- Abendvortrag: Verena Kast, Psychologie: Träume. Die geheimnisvolle Sprache des Unbewussten
- Exkursionen: Burgerbibliothek Bern (Handschriften); Obwalden (Bruder Klaus, Kapelle St. Niklausen)
Der Sommerkurs findet als Blockkurs statt und richtet sich an fortgeschrittene Studierende und Doktorierende aller Fachrichtungen. Aus organisatorischen Gründen ist die Teilnehmerzahl auf 20 Personen beschränkt.
Den Teilnehmenden wird 4-6 Wochen vor Kursbeginn ein Reader bereitgestellt, dessen Lektüre obligatorisch ist. Erwartet wird neben der individuellen Vorbereitung auch eine aktive Beteiligung an den Sektionen in Form von Diskussionsbeiträgen. Falls der Kurs angerechnet werden soll (3 ECTS-Punkte), kann ein Beitrag in Form eines Kurzreferats geleistet werden. Weil der Sommerkurs außerhalb des regulären Semesterbetriebs stattfindet, ist er für Studierende nicht selbst buchbar. Die Buchung erfolgt zentral nach dem Eingang der Anmeldungen.
Das Kompetenzzentrum »Zürcher Mediävistik« unterstützt in diesem Jahr fünf Teilnehmende aus dem Ausland mit einer Beteiligung von Fr. 500.- an den Kosten für Reise und Unterkunft.
Sämtliche Bewerbungsformulare befinden sich auf der Website www.mediaevistik.uzh.ch und sind bis spätestens am 26. Mai 2017 einzusenden an koordination@mediaevistik.uzh.ch.
Kontaktperson für Fragen ist Dr. Bettina Schöller (koordination@mediaevistik.uzh.ch).