Freiburger Colloquium 2013
Vom 02.09.-04.09.2013 findet das Freiburger Colloquium 2013 mit dem Thema „Heilige Portulane. Die Sakralgeographie der Seefahrt im Mittelalter“ statt.
(Colloque Fribourgeois 2013: Le portulan sacré. La géographie réligieuse de la Navigation au Moyen Âge“/The Sacred Geography of Navigation in the Middle Ages)
Das Mediävistische Institut der Universität Freiburg (Schweiz) organisiert alle zwei Jahre ein interdisziplinäres Kolloquium, bei dem Forscher und Spezialisten zusammen gebracht werden, um sich mit einem bestimmten mediävistischen Forschungsthema zu beschäftigen.
Der geplante Kongress soll das Meer als Vermittler von Ökonomie, Kultur und künstlerischem Austausch und als dynamischen Raum transkultureller Begegnungen von verschiedenen Standpunkten aus analysieren. Der Fokus soll dabei nicht nur auf den Menschen liegen, die sich auf ihm bewegten, wie Seefahrern, Pilger oder Handelsreisenden, sondern auch auf den Bewohnern der Küsten und ihrer Wahrnehmung des Meeresraums.
Ein spezieller Schwerpunkt soll auf die Art und Weise gelegt werden, mit der die Menschen ihre Gefühle und Erwartungen an die Küstenlandschaften projizierten. Kaps, Ankerplätze, Buchten und Felsen waren unentbehrliche visuelle Wegweiser und nicht selten mit religiösen Bauwerken ausgezeichnet, die zum Teil an schwer zugänglichen Orten lagen. Die Küsten des Mittelmeeres und diejenigen des atlantischen Ozeans waren punktiert mit einer ununterbrochenen Abfolge von Heiligtümern, die von den Seeleuten als eine in sich geschlossene Sakralgeographie wahrgenommen wurden. In den „Sainte Parole“, einer Litanei, die bei Seenot durch die Besatzung und die Passagiere der Schiffe verwendet wurde, war neben einer Anrufung Gottes und der Hauptheiligen auch eine Liste von Heiligtümern enthalten, die sich an den Küsten des Mittelmeeres von Ägypten bis nach Spanien und weiter über die Atlantikküste bis nach England erstreckten. Eine Auswahl dieser heiligen Stätten soll durch entsprechende Beiträge am Kolloquium besprochen werden.
Das Kolloquium versucht neue methodologische Ansätze für das Studium des Meeres in seiner religiösen und kulturellen Dimension herauszuarbeiten, in dem es einen Dialog zwischen den folgenden Disziplinen fördert: Geschichte, Kunstgeschichte, Philosophie, Kirchengeschichte, kulturelle Anthropologie, Rechtsgeschichte und mittelalterliche Sprachen und Literaturen.
Eine Veranstaltung des Mediävistischen Instituts der Universität
Freiburg Schweiz, Miséricorde, CH-1700 Freiburg, Tel.: 0041(0)26 300 7915,
E-Mail: martin.rohde@unifr.ch
Web-Infos unter http://www.mediaevum.unifr.ch/portulan/d/home.html